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Abschließend

World of Alternatives - Erfolg oder Misserfolg?

Im November letzten Jahres waren sich noch fast alle einig: Die damals in Köln veranstaltete »Home Electronics World« war eine einzige Enttäuschung. Die ersten Reaktionen in den diversen Amiga-Foren auf die Mitte letzten Monats abgehaltene »World of Alternatives« waren dagegen fast einhellig positiv - so war etwa »von einem großen Erfolg« der Neuss-Veranstaltung die Rede.

Ich als Nicht-Besucher kam nach der Lektüre der ersten Messeberichte jedoch zu einem ganz anderen Schluss. Zwar war die Stimmung deutlich besser als damals in Köln - kein Wunder, sieht die Amiga-Zukunft mittlerweile doch wieder viel positiver aus -, aber gab es denn in Neuss für Endanwender irgendwelche Highlights zu sehen und vor allem zu kaufen? Das Amiga SDK ist schließlich nur für Entwickler gedacht und zeigt die Features und Möglichkeiten des neuen AmigaOS nur zu einem kleinen Teil. In Köln dagegen wurden einige hochkarätige Softwareneuerscheinungen präsentiert - darunter auch das AmigaOS 3.5.

Ich bleibe dabei: Für den Endanwender, der Hard- und Software nicht nur sehen, sondern auch gleich erwerben wollte, war Köln 1999 weitaus attraktiver als Neuss 2000 - und mit dieser Meinung stehe ich offenbar nicht ganz allein da, haben sich doch in der Zwischenzeit zunehmend auch kritische Messebesucher zu Wort gemeldet.

Dass die World of Alternatives, auch was die Besucherzahlen betrifft, weniger Erfolg hatte als die HEW, liegt zweifellos zum Teil an der recht chaotischen Terminplanung (das bereits festgelegte Datum wurde wenig später wieder über den Haufen geworfen und die Messe kurzerhand aufs Pfingstwochenende(!) gelegt), und auch der Veranstaltungsort hätte nicht nur aus meiner Sicht zentraler oder aber zumindest anreisefreundlicher gewählt werden müssen.

Aber beenden wir diese Diskussion - Neuss 2000 ist genauso wie Köln 1999 Geschichte, und soviel wie noch 1997 oder 1998 wäre aufgrund der aktuellen Amiga-Marktlage in keinem Fall zu erwarten gewesen.

Wagen wir einen kurzen Blick in die Zukunft: Nach Erscheinen des AmigaNG wird AMIGAs Präsenz auf »richtigen« Computermessen, wie etwa der CeBIT, unumgänglich sein. Denn nur auf diesem Weg gelangt das Unternehmen in direkten Kontakt zu Nutzern anderer Computersysteme - potentiellen Käufern des neuen AmigaOS also. Ich zumindest kann es kaum erwarten, den AmigaNG in nicht allzu ferner Zukunft auf Events mit Hunderttausend und mehr Besuchern in Aktion zu erleben - vor den Augen eines staunenden Publikums.

Bis nächsten Monat,

euer

Carsten Schröder

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