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»Unter dieser neuen Rubrik in der AmigaAktuell möchte ich euch jeden Monat kleinere Tools und Utilities vorstellen, die das alltägliche Arbeiten mit dem Amiga um einiges einfacher und komfortabler machen. Da in Amiga- Publikationen meist nur die wirklich aufwendigen Softwarepakete vorgestellt werden, hört man über "die Kleinen" häufig zu wenig oder gar nichts. In der heutigen Ausgabe der AmigaAktuell habe ich mich für die 5 Utilities Calculator, SGrab, IconHandler, Mpega und das ARexx-Script StreamMP3.rx entschieden. Wer selber noch ein paar nützliche Utilities kennt, kann mir entweder mal eine Mail zusenden oder noch besser selbst einen kurzen (!) Bericht darüber schreiben. Es spielt keine Rolle, ob es sich dabei um ein Arexx-Script oder ein Assembler-Programm handelt. Das einzig Wichtige ist der praktische Nutzen. Übrigens: Wenn ein Programm zur Erheiterung und dadurch zur Steigerung der "Arbeitsmoral" dient, ist das natürlich auch ein praktischer Nutzen ;). Und jetzt viel Spaß mit den kleinen Helfern.
SGrab:
SGrab ist ein sogenannter "ScreenGrabber"- ein Programm mit dem Amiga- Bildschirme als Grafik-Datei gespeichert werden können. SGrab arbeitet still im Hintergrund als Commodity. Mithilfe eines Tastaturkürzels (Ctrl+Alt+s) kann die Benutzeroberfläche geöffnet werden.
Die Konfiguration wird über die ToolTypes des Programm-Icons geregelt. Einzige Bedingung um Bildschirmfotos zu knipsen ist, daß das "Objekt" nicht das Multitasking des Amiga-Betriebssystems lahmlegt. Vorallem von Spielen älteren Datums, und einigen, wenigen Anwendungsprogrammen (z.B. alles was irgendwie mit AMOS zutun hat) lassen sich mit SGrab keine Bildschirm-Fotos erzeugen. Falls der zu speichernde Bildschirm mit einem "Copper"- Farbverlauf geschmückt ist, muß Sgrab auch hier passen. Es wird zwar der Bildschirm gesichert, der Copper-Farbverlauf kann aber nicht mitgespeichert werden. Da SGrab nicht der einzige ScreenGrabber für den Amiga ist, möchte ich kurz einige Besonderheiten erwähnen.
Um SGrab zu verwenden, wird ein Amiga mit 68020 CPU und AmigaOS3.0 benötigt. Der Gesamtspeicherbedarf richtet sich nach der Größe des zu speichernden Bildschirmbereichs. Für SGrab allein sollten schon ca. 100kb freier Speicher genügen. Während des Tests sind mir keine Fehler aufgefallen.
SGrab arbeitet zuverlässig und absturzfrei. Wer SGrab verwendet, sollte dem Autor ein Geschenk zukommen lassen.
Autor: Stephan Rupprecht Aminet: util/wb/sgrab.lha Programmversion: 1.13 Homepage: http://home.debitel.net/user/stephan.rupprecht Lizenz: Giftware
IconHandler:
Bei IconHandler handelt es sich um eine Kreuzung aus Manager und Datenbank für Piktogramme. Sehr nützlich ist dieses Programm z.B. für Anwender, die AmigaOS3.5 installiert haben und endlich alle alten Piktogramme gegen GlowIcons austauschen wollen oder einfach nur über viele Dateien verfügen, denen keine Piktogramme zugeordnet sind oder viele Dateien besitzen, deren Piktogramm entfernt werden soll. Vor dem ersten Start von IconHandler muß allerdings ein wenig Zeit in die Konfiguration investiert werden. Am besten wird zuerst im selben Verzeichnis von IconHandler ein Unterverzeichnis namens "Icons" (oder wie auch immer...) erstellt, in das später einige, oft benötigte Piktogramme kopiert werden. Diesen Piktogrammen sollte der Benutzer gleich einen aussagekräftigen Namen geben - z.B. ein Verzeichnis- Piktogramm in Form einer blauen Schublade sollte dann als "blaue Schublade" umbenannt werden. Wird IconHandler nun das erste mal gestartet, wird das AppIcon einfach doppelt angeklickt und es wird die Benutzeroberfläche geöffnet.
Jetzt noch alle Piktogramme aus dem Icons-Unterverzeichnis in das geöffnete Fenster fallen lassen und in dem erscheinenden Requester einen Namen eintragen, unter dem das Piktogramm später angesprochen wird.
Da aber dem Icon schon ein passender Name zugeordnet wurde, braucht jetzt dieser Requester nur noch mit "Ok" bestätigt werden. Danach noch auf "Speichern und Benutzen" klicken und die Konfiguration ist schon beendet. Werden jetzt beliebige Dateien und Verzeichnisse auf das AppIcon gezogen, öffnet sich ein Fenster mit einer Liste der vorher konfigurierten Piktogramme.
Jetzt muß nur noch ein Eintrag ausgewählt werden und IconHandler erstellt allen Dateien ein neues Piktogramm. Das entfernen der alten Datei-Icons ist aber auch möglich.
IconHandler wurde zwar nur unter AmigaOS3.0-AmigaOS3.5 getestet, sollte aber auch ab OS2.04 funktionieren. Die Speicher-Anforderungen sind minimal
Autor: | Tim Jackson |
Aminet: | util/wb/IconHandler.lha |
Programmversion: | 2.2 |
Homepage: | http://www.radiolink.net/timjackson oder |
http://www.bigfoot.com/~tim_jackson | |
Lizenz: | Freeware (Feedback ist aber erwünscht) |
Calculator:
Das Prinzip dieses Programms ist einfach erklärt. Es wird ein einfacher Taschenrechner auf dem Workbench-Bildschirm dargestellt- vergleichbar mit dem Calculator aus dem Tools-Verzeichnis der Workbench. Trotz der Ähnlichkeit mit dem Original hat dieser Taschenrechner noch einige wissenschaftliche Funktionen parat. Diese werden über den Menupunkt "Scientific" aktiviert. Es öffnet sich dann ein kleines Fenster, in der sich diese zusätzlichen Funktionen befinden. Dazu gehört PI (3.14159... usw.), das Potenzieren und die Wurzelfunktion.
Calculator benutzt ein 10-stelliges Display. Die meisten Berechnungen können mit der Tastatur des Amigas eingegeben werden. Ein "Papierstreifen" wie beim Original existiert nicht.
Ein paar Fehler sind leider auch vorhanden. Calculator mag es nicht, wenn die Potenz aus 9999999999 berechnet wird. Überhaupt sollte der Benutzer bei Berechnungen mit sehr großen Werten aufpassen. Mir ist der Calculator desöfteren mit einem Programmfehler 8000 000B abgestürzt. Auch mit Fließkommazahlen scheint Calculator so seine Probleme zu haben. Dann wird aus einer "0.00234" manchmal eine "0". Die kurze Anleitung im AmigaGuide- Format läßt sich leider nicht so ohne weiteres starten, da der Autor einen falschen Piktogrammtyp verwendet hat. Gelesen werden kann sie aber trotzdem, indem die Datei direkt aus Multiview (o. AmigaGuide) geladen wird oder das Piktogramm gegen ein Projekt-Icon ausgetauscht wird. Calculator läuft auf jedem Amiga mit OS2.05 und 60kb freiem Speicher. Wer Calculator benutzt, sollte dem Autor eine E-Mail zukommen lassen.
Autor: | Donald W Millican |
Aminet: | util/misc/Calculator.lha |
Programmversion: | ??? (wahrscheinlich interne 2.4) |
Homepage: | http://amigacomputer.cjb.net/programs/calculator.html |
Lizenz: | Mailware |
MPEGA:
MPEGA ist ein Shell-Programm, das zum Abspielen und Konvertieren von MPEG- Sounddateien verwendet werden kann. Unterstützt werden die Kompressionsmethoden MPEG Layer I, II und III (Layer III ist auch als MP3 bekannt). MPEGA stellt dem Benutzer sehr viele Optionen zur Verfügung. So läßt sich mit den "-d" und "-q" Argumenten die Abspielqualität verändern, sodas auch Anwender mit langsameren Amigas in den Genuß von MPEG-Audio kommen. Mit den Schaltern "-A" und "-W" lassen sich MPEG-Dateien in das AIFF- oder WAV-Dateiformat konvertieren. Dabei sollte beachtet werden, daß 1MByte MPEG-Audio in etwa 10 MByte AIFF- oder WAV-Daten entspricht. Wer z.B. mit der MPEG-Unterstützung von MakeCD Probleme hat, sollte die entsprechenden MPEG-Dateien zuerst ins AIFF- o. WAV-Format konvertieren, und diese dann als Audio-Image verwenden. MPEGA benötigt einen Amiga mit 68020 CPU und die mpega.library. Unterstützt wird weiterhin AHI und die "CyberSound"-Audiokalibrierung. Die mpega.library liegt in Kompilaten für 68020/40/60-CPUs und ebenfalls für PowerPC-Prozessoren vor.
Autor: | Stéphane Tavenard |
Aminet: | MPEGA befindet sich in mus/play/mpega.lha. Die mpega.library ist |
unter util/libs/mpega_library.lha zu finden. | |
Programmversion: | 3.5 |
Homepage: | http://perso.wanadoo.fr/stephane.tavenard |
Lizenz: | Freeware/Giftware |
StreamMP3.rx:
MPEGA läßt sich auch sehr schön in Webbrowser integrieren, um z.B. Internet-Radio oder andere MP3-Tondateien direkt über das Internet anzuhören. Dazu wird das ARexx-Script StreamMP3.rx benötigt. Dieses kleine ARexx-Script sorgt dafür, daß der MPEG-Audio-Datenstrom an MPEGA weitergeleitet wird.
Wichtige Voraussetzung ist das Vorhandensein der rxsocket.library und daß das AmigaDOS-Device "PIPE:" und "AUDIO:" (aus der AHI-Distribution) angemeldet ist.
Wie StreamMP3 in dem Webbrowser Voyager richtig konfiguriert wird, möchte ich kurz schildern.
Zuerst sollte der Mime-Voreinsteller "Mimeprefs" gestartet werden. Danach wird auf den Knopf "Add" geklickt und "Mime type:" auf "audio/" gestellt. In das Textfeld daneben wird "x-mpegurl" eingetragen. In das Textfeld "Extensions:" kommt "mpg mpeg mp3 m3u" (ohne die Anführungszeichen). Bei "Directory:" wird RAM: eingetragen. "Use class directory?" wird abgeschaltet.
Unter dem Abschnitt "Viewer:" muß das StreamMP3-Script ausgewählt werden. "Use internal viewer?" wird ab.- und "PIPE Streaming?" angeschaltet. Auf der linken Seite (über dem "Add"-Knopf) wird der Knopf "View" eingestellt. Jetzt noch schnell auf "Save" klicken und Voyager versteht jetzt auch MPEG- Audio.
Natürlich kann StreamMP3 auch in anderen Webbrowsern wie Aweb und IBrowse verwendet werden. Dazu müssen die jeweiligen Parameter nur entsprechend angepaßt werden. Auf den Seiten http://www.iocon.com/mp3/mp3.html und http://www.shoutcast.com kann der Anwender einige Internetradio-Sender finden. Wird jetzt beispielsweise bei Shoutcast auf so einen "Tune in"- Knopf geklickt, öffnet StreamMP3 ein kleines Fenster.
Wird dort "Start Save" aktiviert, fängt das Internet-Radio an zu spielen. Der Knopf "Close" verbirgt die Benutzeroberfläche und "Break" schaltet das Radio wieder aus.
Autor: | Sigbjørn Skjæret |
Aminet: | comm/www/StreamMP3.lha |
Programmversion: | 2.3 |
Homepage: | ? |
Lizenz: | Freeware |
Zu guter Letzt:
Da dies ja eine neue Rubrik in der AmigaAktuell ist, und noch einiges in den Kinderschuhen steckt, würde ich mich über Vorschläge, Kritik, Hilfe und was euch sonst noch einfällt freuen. Wer mir was schreiben will, schickt eine EMail an:
Christian Aichinger <aichi@gmx.de>«